Twiggy ist Erzieherin in einer Kreuznacher Kindertagesstätte. Im Gepräch erzählt sie uns, wie sie Arbeitsalltag und Privatleben in Zeiten von Corona unter einen Hut bringt. Um direkten Kontakt zu meiden, haben wir das Interview über die Ferne aufgenommen. Im Coronagespräch sammeln wir die Erfahrungen von KreuznacherInnen während der Pandemie.
Als ich in die Einrichtung kam, hieß es, „Beschränkter Regelbetrieb“. Das bedeutet, dass wirklich nur Familien ihre Kinder bringen sollten, die […] einen Bedarf haben. Die nachweislich sagen können: „Ok, ich muss diese Arbeit ausführen, somit muss auch mein Kind betreut werden.“ Das ist eine notwendige Auflage.
Aber diese Schwammigkeit im Sinne von „Können“ und „Sollen“ … ja, das war für die Eltern kaum greifbar. Deswegen war es auch für die Erzieher teilweise undurchsichtig, haben diese Familien jetzt den Bedarf, ihre Kinder vorbeizubringen. […] Man wurde so ein bisschen auch in so eine Detektivrolle gepackt mit diesem „Beschränkten Regelbedarf“, weil es eben sehr offen formuliert war.
Twiggy
Erzieherin in einer Kindertagesstätte
Es sollte mehr in den Vordergrund rücken, dass die Erzieher, die Erzieherinnen, nach wie vor die Stange halten und Präsenz zeigen und sich außerdem immer noch mit den Sachverhalten, die außerhalb von Corona passieren, herumschlagen, um es mal ganz deutlich zu sagen. […] Eben gerade wegen der absolut verwirrenden und nicht klar strukturierten Situation für die Kita und für den Erzieherbereich.
Twiggy
Erzieherin in einer Kindertagesstätte