Marian Ristow ist stellvertretender Redaktionsleiter des Öffentlichen Anzeigers in Bad Kreuznach. Der Öffentliche Anzeiger ist die auflagenstärkste Tageszeitung in Bad Kreuznach. Was sich im Leben eines Redakteurs in der Coronakrise geändert hat, womit man sich neu auseinandersetzen muss und was er aus der Zeit vor Corona am meisten vermisst, erzählt er uns im aktuellen Coronagespräch. Das Gespräch haben wir am 7. Mai aufgenommen.
Was natürlich komplett auf der Strecke bleibt ist das Redaktionsleben. Das kann man sich wirklich im Grunde so vorstellen, wie man es aus Filmen und mittlerweile Serien kennt. Früher […] haben wir hier wirklich morgens unsere Konferenzen gehabt mit zehn bis zwölf Leuten. Das ist natürlich heute Science-Fiction, das kann man sich gar nicht mehr vorstellen.
Marian Ristow,
stellvertr. Redaktionsleiter,
Öffentlicher Anzeiger
Ich habe ja auch mal einen richtigen Beruf gelernt, nämlich Krankenpfleger. Mir ist das Krankenhausumfeld durchaus bekannt. Da macht es mich schon ein Stück weit fassungslos, wenn ich sehe, dass Leute auch aus meinem Umfeld der [Querdenker]-Bewegung total nahe stehen. Das muss ich sagen, das hat mich ein Stück weit schon geschockt.
Marian Ristow,
stellvertr. Redaktionsleiter,
Öffentlicher Anzeiger
Die Leute merken im Grunde nicht, wie ihre berechtigte Sorge, die ich absolut teile, mißbraucht wird für irgendwelche antidemokratischen Umtriebe, die sich in das Gewand einer demokratischen Volksbewegung kleiden. Das macht mir ein Stück weit Angst, weil ich leider auch weiß, – und das kann man mir jetzt auch gern zum Vorwurf machen – dass da draußen viele Leute unterwegs sind, die das überhaupt nicht merken. Und das ist das, was mich fundamental stört.
Marian Ristow,
stellvertr. Redaktionsleiter,
Öffentlicher Anzeiger